Lasst uns diese IAA gemeinsam zur letzten IAA machen!
Anfang September findet in München zum zweiten Mal die "Internationale
Automobilausstellung" (kurz: IAA) statt. Vor allem vom 05. bis 08. September, auf der
IAA-Summit, dem "wichtigste[n] Branchentreff für Visionäre, Stakeholder und Entscheider im
Bereich Mobilität" (Quelle),
versuchen die großen Automobilhersteller, ihre Weste mit einem scheinbar ökologischen und
nachhaltigen Image reinzuwaschen. Und auch bei den IAA Open Spaces vom 05. bis
10. September 2023 in der Münchner Innenstadt gilt für uns trotz all der
inszenierten Zukunftsorientiertheit eins: Der motorisierte Individualverkehr ist zwar
profitabel, aber in seiner heutigen Anwendung niemals eine zukunftsfähige Mobilität, egal,
mit welchem Antrieb er maßlos greenwashed wird.
Wir demonstrieren am 01.09. um 17 Uhr am Gärtnerplatz um schon beim Aufbau der IAA zu zeigen:
Die Internationale Automobilausstellung ist nichts als eine Greenwashingparty der Automobilkonzerne!
Wir, als Jugendliche und Aktivist:innen finden es zutiefst ungerecht, wie die reichsten
Konzerneigentümer*innen darüber entscheiden, wohin die Innovationskraft unserer
Gesellschaft fließt, wie stark unsere Erde zerstört wird und wie viel Mobilität wir uns
leisten können, alles auf der Suche nach ihrem höchsten Profit.
Die IAA ist eine Greenwashingparty, die die katastrophale Realität verschleiern soll!
Deswegen protestieren wir gegen sie!
„I want you to behave like our house is on fire. Because it is.“
— Greta Thunberg
Aktionen
- 01.09. Freitagsstreik von Fridays for Future München zur IAA um 17 Uhr
- 03.09. Großes Menschenbild
von Greenpeace, 12 Uhr zum malen/basteln/Kleben, 13 Uhr fürs Menschenbild, Maximilianstr zwischen Alfons-Goppel-Strasse und Marstallstrasse
- 05.09. Ohne Kerosin nach Bayern, Radankunft aus ganz Deutschland
- 05.-10.09. Mobilitätswendecamp am Luitpoldpark und Aktionstage gegen die IAA - Viele verschiedene Klimagruppen rufen zum
Protest auf. Ihm schließen wir uns an
- 09.09. Protestaktion Parking Day der BUNDjugend Bayern 11:30 - 15:00 Uhr
- 10.09. Große #blockIAA Demo am Mobilitätswendecamp (Luitpoldpark) um 11 Uhr
- 15.09. Der globale Klimastreik von Fridays for Future München findet um 12 Uhr am
Siegestor statt
„Für die Verkehrswende ist eine neue innere Grundhaltung unabdingbar.
Die den Menschen ins Zentrum stellt, nicht die Technik.“
— Katja Diehl
Wofür wir stehen und was wir fordern
- Diese IAA muss die letzte IAA werden! Angesichts der eskalierenden Klimakrise
und der anderen ökologischen Krisen, ist es skandalös, dass der Stadtrat zulässt, dass
diese Greenwashingsparty stattfinden darf. Durch Scheinlösungen werden wir als
Gesellschaft um Jahre zurückgeworfen, bis die wirklichen Lösungen in Angriff genommen
werden. Die Werbung mit Scheinlösungen wie E-Autos ist demnach enorm gefährlich, wenn
dafür dann, statt kostenlosem ÖPNV, E-Autos gefeiert und subventioniert werden.
- Gratis Öffis! Nur der öffentliche Personen Nah- und Fernverkehr kann die
Emissionen, den Energie- und den Platzverbrauch der Mobilitätsbranche nachhaltig senken.
Ihn für alle zugänglich zu machen, muss höchstes Gebot für umweltfreundliche und soziale
Mobilitätspolitik sein!
- Autoproduktion umstellen! Straßenbahnen, E-Busse und Züge produzieren statt
Autos überproduzieren. Damit die Automobilkonzerne ihren Profit weiter steigern können,
produzieren sie immer mehr Autos. Dabei erreichen sie jedoch irgendwann den Punkt, an
dem das Angebot die Nachfrage übersteigt. Die Folge: Sie werden ihre eigenen Autos nicht
mehr los und sind auf eine steigende Nachfrage angewiesen. In der Vergangenheit hat
ihnen dazu zum Beispiel die Abwrackprämie geholfen. Der Staat unterstütze den Kauf neuer
Autos und die Automobilhersteller konnten ihren Profit steigern. Aber auch der Hype nach
neuen Antrieben für Autos kommt ihnen dabei ganz gelegen. Dieser ermöglicht ihnen, die
Menschen dazu zu überreden, dass sie ein neues Auto brauchen. Gut für die Umsätze -
schlecht angesichts von Ressourcenknappheit und der Tatsache, dass Individualverkehr in
dem Maßstab wie heute, keine Zukunft hat. Was wir aber brauchen ist eine Umstellung der
Produktion, von Autos in Richtung Straßenbahnen, E-Busse und Züge, eben alles was es für
eine echte Verkehrswende braucht!
„Das beherrschende Prinzip bei der Planung moderner Städte lautet offenbar: ‚Hauptsache, die Autos fühlen sich wohl‘.“
— Al Gore
Fakten
Denn eins ist klar: Massenhaft eingesetzte E- und Wasserstoff-Autos sind nicht
nachhaltig! Egal ob bei Emissionen, Energie oder Platzverbrauch, Öffentliche
Verkehrsmittel sind die Zukunft!
- Eine Straßenbahn ist doppelt so energieeffizient wie ein Auto mit Vollauslastung
(Quelle)
- Die Straßen in Deutschland nehmen die 30-fache Fläche von München ein, die Schiene
nur die 3-fache (Quelle Quelle)
- Ein Fernzug stößt pro Person ca. 62% weniger CO2 aus als ein Auto
(Quelle)
- Ein Auto steht ca. 23 Stunden am Tag ungenutzt herum, ein öffentliches
Verkehrsmittel nur ein Bruchteil dessen (Quelle)
- Ein E-Auto spart über sein gesamtes Leben im Vergleich zu einem Verbrenner aktuell
nur etwa 30% CO2 ein (Quelle)
- Für die Produktion der Batterien werden Mensch und Umwelt massiv ausgebeutet
- Wasserstoff-Autos sind beim Energieverbrauch sehr ineffizient (Wirkungsgrad ~ 15 %).
Da wir aus fossilen Energieträgern aussteigen müssen, können wir uns diese
Ineffizienz nicht leisten. (Quelle)
- Der Autoverkehr verletzt pro Jahr in Deutschland mehr Menschen als Augsburg
Einwohner*innen hat und tötet pro Jahr knapp 2800 Menschen in Deutschland
(Quelle)
- Weltweit sterben pro Jahr 1,3 Millionen Menschen im Straßenverkehr (Quelle)
- Fuß/Rad/ÖPNV haben größere Transport-Kapazitäten als es das Auto hat
(Quelle)
- Parkplätze sind subventionierte Flächenverschwendung: Während Wohnraum knapp und teuer ist, werden Flächen der Größe von Kinderzimmern als Parkplätze verschleudert
(Quelle)